Vergesellschaftung von Axolotln

In freier Wildbahn leben Axolotl in großen Gruppen und mit vielen verschiedenen anderen Arten zusammen. Doch ein Aquarium unterscheidet sich als Lebensraum sehr von den natürlichen Gewässern, in denen Axolotl vorkommen. Deswegen ist auch die Vergesellschaftung von Axolotln mit anderen Tieren und ihresgleichen nicht ganz so harmonisch.

Können Axolotl alleine gehalten werden?

Allgemein gelten Axolotl als nicht sonderlich soziale Tiere, weshalb viele Halter sagen, dass der Einzelhaltung nichts entgegenzusetzen ist.

Viele andere Halter wiederum sind wiederum der Meinung, dass Axolotl durchaus Bindungen zu anderen Axolotln aufbauen und offensichtlich gerne Zeit miteinander verbringen.

Studien zu diesem Thema sind mir zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt.

Ich persönlich bevorzuge dennoch die Haltung von mindestens 2 Axolotln. Der Aufwand und die Kosten erhöhen sich dadurch im geringen Maße, gleichzeitig kann aber eine mögliche Vereinsamung der Axolotl verhindert werden. 

Mir ist bewusst, dass es sich hier um keine sonderlich wissenschaftliche Aussage handelt, durch die Abwesenheit von Studien zu diesem Thema bleiben in diesem Fall jedoch zu diesem Zeitpunkt nur das eigene Bauchgefühl und die Beoobachtungen von Axolotl-Haltern.

Axolotl in der Einzelhaltung

Vergesellschaftung von Axolotln untereinander

Axolotl eignen sich prima für die Gruppenhaltung. Allerdings gibt es ein paar Faktoren, die du bei der Vergesellschaftung von Axolotln untereinander berücksichtigen musst.

Unterschiede in der Körpergröße

Du musst bei der Gruppenhaltung darauf achten, dass die Schwanzlurche ungefähr gleich groß sind. Denn wenn ein kleiner Axolotl in den Mund eines Größeren passt, besteht die Gefahr, dass er als Snack für den Größeren endet. Größer als 5 cm sollte der Größenunterschied nicht sein.

Vorhandener Platz pro Axolotl

Außerdem kann es vorkommen, dass auch ausgewachsene Axolotl nacheinander schnappen. Dies ist meistens dann der Fall, wenn Platzmangel besteht.

Abstände zwischen den Fütterungen deiner Axolotl

Ein weiterer möglicher Auslöser für kannibalistisches Verhalten besteht durch lange Fastenzeiten. Ist ein Lotl nämlich sehr hungrig, neigt er auch nicht davon ab, einem mitbewohner ein Bein abzubeißen, um den Hunger zu stillen. 

Dank der enormen Regenerationskraft von Axolotln wachsen abgebissene Beine zwar in der Regel nach, allerdings solltest du solche Situationen durch die richtige Ernährung und der korrekten Aquariengröße dennoch vermeiden.

Unabhängig von der Größe des Aquariums sollten maximal 10 Axolotl zusammen gehalten werden.

Zu guter Letzt solltest du berücksichtigen, dass bei der Vergesellschaftung von Axoltoln die Zahl der Männchen die der Weibchen nicht übersteigt. Dies kann sonst bei weiblichen Axolotl zu erhöhtem Stress und einer verkürzten Lebensdauer führen.

Vergesellschaftung in Gruppen

Vergesellschaftung von Axolotln mit anderen Arten

Schwieriger als bei der Vergesellschaftung von Axolotln untereinander sieht es bei dem Zusammenleben mit anderen Arten aus. Die Vergesellschaftung von Axolotln mit anderen Arten kann nämlich eine Reihe Probleme mit sich bringen. Einige davon sind die folgenden:

Krankheiten und Parasiten

Neue Mitbewohner können Krankheiten und Parasiten in sich tragen. Das gilt sowohl für neue Axolotl als auch andere Arten. Um dies zu vermeiden, gehören neue Mitbewohner also zunächst einmal in ein Quarantänebecken. Das gilt allerdings auch für neue Axolotl.

Die Vergesellschaftung von Axolotln mit anderen Arten birgt besonders das Risiko, den Bestand mit BD zu infizieren – BD ist für Fische nämlich nicht gefährlich und obendrein nicht nachweisbar. Nur für infizierte Amphibien ist die Krankheit gefährlich.

Verletzungen

Bei der Vergesellschaftung von Axolotln mit Fischen musst du berücksichtigen, dass manche Fische versuchen werden, die Kiemen deiner Axolotl anzuknabbern. Deine Lotl verfügen zwar über eine enorme Regenerationskraft, aber auch kleine Verletzungen können für Infektionen sorgen. Und von Infektionen geht schon eine erheblich größere Gefahr aus. 

Stress

Axolotl sind bekannterweise nachts beziehungsweise in der Dunkelheit aktiv. Wenn du sie also mit Tieren zusammen im Aquarium hältst, die hauptsächlich tagsüber aktiv sind, rauben sie den kleinen Schwanzlurchen den Schlaf, was wiederum auf Dauer zu hohem Stress und einer kürzeren Lebensdauer führt. 

Jagdtrieb von Axolotln

Bei der Vergesellschaftung von Axolotln mit anderen Tieren sind diese natürlich ebenfalls gewissen Risiken ausgesetzt. Denn Axolotl haben einen natürlichen Jagdtrieb. Ist ein Tier klein genug, liegt es in der Natur des Axolotls zu versuchen, es zu fressen.

Welche Arten eignen sich für die Vergesellschaftung mit Axolotln?

Wenn du trotz aller Risiken dennoch versuchen willst, deine Axolotl mit anderen Tieren zu halten, gibt es eine handvoll, die zumindest bedingt geeignet sind. 

Guppys

Guppys zeichnen sich durch eine sehr geringe Aggressivität und eine einfache Haltung aus. Sie halten sich meist in der Mitte oder im oberen Bereich des Beckens auf, weshalb sie den Axolotln gut aus dem Weg gehen können. Allerdings haben sie etwas andere Temperaturansprüche als Axolotl und bevorzugen Temperaturen von 22°C bis 25°C. Bis zu 18°C können sie jedoch auch noch ertragen.

Guppy

Zebrabärblinge

Zebrabärblinge haben ähnliche Ansprüche wie deine Axolotl und sind recht pflegeleicht in der Haltung. Sie können in Gruppen ab 8 Tieren gehalten werden und bevorzugen Wassertemperaturen von 18°C bis 25°C. Axolotl werden zwar versuchen sie zu fressen, allerdings sind Zebrabärblinge schnelle Schwimmer und können den Axolotln so meist ausweichen. 

Allerdings handelt es sich hierbei um sehr aktive Tierchen, die deine Axolotl mitunter stressen könnten. Halte also immer Ausschau nach Anzeichen für Stress  bei deinen Lotln.

Zebrabärbling

Zwerggarnelen

Zwerggarnelen der Sorte Red Fire und Yellow Fire sind Arten, die anspruchslos in der Haltung sind, zur Reinigung des Aquariums beitragen und für Axolotl einen willkommenen Lebendfuttersnack darstellen. 

Vergesellschaftung mit Zwerggarnelen

Schnecken

Kleine Kaltwasserschnecken wie Goldapfelschnecken, Posthornschnecken, Blasenschnecken und Spitzhornschnecken eignen sich für die Vergesellschaftung mit Axolotln. Durch ihre langsame Art der Fortbewegung besteht keine Gefahr, dass sie deine Lotl stressen und obendrein säubern sie das Aquarium indem sie Algen, abgestorbene Pflanzenteile und Essensreste fressen. Außerdem sind Schnecken gut als Snack für deine Lotl geeignet.

Schnecken für Vergesellschaftung mit Axolotln
Abgesehen von den genannten geeigneten Arten ist bei der Vergesellschaftung von Axolotln mit anderen Tieren Vorsicht geboten. Gerade Tiere, die eine Möglichkeit zur Verteidigung oder gar einen eigenen Jagdtrieb haben können Axolotln schnell gefährlich werden, da diese nicht sonderlich wehrhaft sind.  Solche Arten sind für die Vergesellschaftung mit Axolotln absolut nicht geeignet.

Versteckmöglichkeiten für Wasserbewohner

Solltest du dich dafür entscheiden deine Axolotl mit den oben genannten oder anderen Arten zu haltlen, solltest du den Tierchen immer ausreichend viele Versteckmöglichkeiten zur Verfügung stellen. So können sie sich vor den hungrigen Axolotln verstecke.

Dadurch sind die Tiere nämlich nicht im Dauerstress und können sich auch mal eine Verschnaufspause gönnen. Hierfür eignen sich Pflanzen, Moos, Garnelenröhren und andere Unterschlüpfe, die zu klein sind, als dass Axolotl in sie eindringen könnten.

Neue Mitbewohner müssen ins Quarantänebecken

Berücksichtige bitte, dass jeder neue Aquarienbewohner zunächst einmal für mindestens 4 Wochen in Quarantäne muss.

Aquarienbewohner tragen eine große Menge verschiedenster Lebewesen und unter anderem auch Krankheitserreger in sich. Bei einem gesunden Fisch mit starkem Immunsystem mag es sein, dass die Tiere nicht an akuten Erkrankungen leiden, allerdings sind Neuanlömmlinge oft gestresst und möglicherweise ausgehungert, was den Ausbruch von Krankheiten begünstigt.

Im Quarantänebecken kannst du sie beobachten und feststellen, ob es sich um gesunde Tiere handelt, oder ob eventuell Krankheiten ausbrechen, die behandelt werden müssen. Nur so kann verhindert werden, dass Neuankömmlinge Krankheiten mit sich ins Axolotl-Becken schleppen.

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