Eine der ersten Entscheidungen, die jeder angehende Axolotl-Halter treffen muss, ist, welcher Bodengrund ins Aquarium kommen soll. Die Auswahl in Aquaristik-Shops ist enorm, doch nicht jedes Material eignet sich als Bodengrund für Axolotl. Worauf muss man als Axolotl-Halter also achten? Das erfährst du hier!
Warum ist der Bodengrund so wichtig im Axolotl-Aquarium?
1 – Der Bodengrund bietet Axolotln Halt
Anders als Fische schwimmen Axolotl in der Regel nicht die ganze Zeit durchs Wasser. Zwar sind sie durchaus gute Schwimmer, aber am häufigsten halten sich die kleinen Querzahnmolche auf dem Boden auf. Dort bewegen sie sich durch Gehen fort, weshalb sie im Englischen auch “Mexican Walking Fish ” genannt werden, was auf Deutsch so viel wie “Mexikanischer Geh-Fisch” heißt.
Wenn im Aquarium kein Bodengrund vorhanden ist und den Axolotln nur der glatte Glasboden vom Aquarium geboten wird, finden sie keinen Halt. Gerade in Verbindung mit einer merkbaren Strömung, beispielsweise durch einen falsch ausgerichteten Ausströmer vom Filter, kann das bei Axolotln zu großem Stress führen. Und dauerhafter Stress kann bei Axolotln schnell mal zum Ausbruch von Krankheiten führen.
2 – Der Bodengrund trägt zum biologischen Gleichgewicht bei
Auf dem blanken Glasboden vom Aquarium kann sich nach einiger Zeit ein bakterieller Schmierfilm bilden, der zu gesundheitlichen Problemen bei deinen Axolotln führen kann. Um dem entgegenzuwirken, müsstest du den Boden täglich gründlich reinigen, wie es auch bei einer Quarantänebox gemacht wird.
Außerdem befinden sich im eingefahrenen Aquarium im Bodengrund wichtige Mikroorganismen, die giftige Stoffe umwandeln und so zur Stabilität vom biologischen Gleichgewicht im Aquarium beitragen.
Auch Wasserpflanzen, die ein Muss in jedem Axolotl-Aquarium sind, haben eine positive Auswirkung auf die Wasserwerte. Und damit diese überhaupt Halt finden und wurzeln können, muss natürlich ausreichend viel geeigneter Bodengrund vorhanden sein.
Was sind die Eigenschaften von geeignetem Bodengrund für Axolotl?
Ein geeigneter Bodengrund ist für Axolotl enorm wichtig. Beim fressen nehmen Axolotl am Boden liegende Nahrung mit dem Saugschnappreflex auf. Durch Unterdruck werden dabei Futter und geringe Mengen an Bodengrund ins Maul gesaugt und anschließend verschluckt.
Deswegen muss der Bodengrund problemlos durch den Verdauungstrakt eines Axolotls gelangen und darf dabei nicht zu gesundheitlichen Problemen führen. Die folgenden Eigenschaften sind also enorm wichtig.
1 – Die Körnung vom Bodengrund
Die Körnung vom Bodengrund beschreibt den minimalen und maximalen Durchmesser von den einzelnen Körnern oder Steinchen, die den Bodengrund ausmachen. Die richtige Körnung ist so wichtig für Axolotl, damit es nicht zu Verdauungsproblemen kommt, wenn Axolotl Bodengrund bei der Nahrungsaufnahme verschlucken.
Für ausgewachsene Axolotl empfiehlt sich ein Bodengrund, bei dem das größte Korn nicht größer als 3mm ist. Eine Körnung von 1 – 3 mm oder feiner ist für Axolotl also geeignet.
Bei einer zu groben Körnung besteht die Gefahr von Verstopfungen bis hin zum tödlichen Darmverschluss.
2 – Das Material aus dem der Bodengrund besteht
Geeigneter Bodengrund für Axolotl sollte möglichst natürlich und frei von Zusatzstoffen sein. Selbst, wenn das Material für Aquarien geeignet ist und keine negativen Auswirkungen auf die Wasserwerte hat, ist es oftmals nicht für Axolotl geeignet.
Beim Verschlucken kommt es nämlich mit der aggressiven Magensäure von Axolotln in Kontakt, wo sich giftige Stoffe lösen können. Eisenhaltiger Bodengrund, gefärbter Bodengrund oder Material mit Kunststoffummantelung kann Axolotl somit vergiften und zu einem langsamen und qualvollen Tod führen.
3 – Die Form vom Material
Das Material, aus dem der Bodengrund besteht, darf absolut keine scharfen Kanten haben. Im Idealfall ist es also vollkommen rund, zumindest aber abgerundet. An scharfen Kanten können sich Axolotl bei der Fortbewegung verletzen. Bei Verschlucken kann es sogar zu inneren Verletzungen kommen.
Welcher Bodengrund eignet sich für Axolotl?
Bei der Auswahl vom Bodengrund für Axolotl gibt es, wie du siehst, viele Einschränkungen. Durch die limitierte Auswahl bei Körnung, Form und Material bleiben also nicht viele Materialien, die für die Anwendung im Axolotl-Aquarium geeignet sind. Die folgenden 3 Materialien haben sich jedoch über die Jahre bewährt und stoßen bei Axolotl-Haltern größtenteils auf positive Resonanz.
1 – Sand als Bodengrund für Axolotl:
Sand* findet sehr häufig Anwendung in heimischen Aquarien. Für Axolotl eignet sich ungefärbter Aquariensand. In Sand finden die Wasserpflanzen einen äußerst guten Halt und bei Verschlucken sorgt er aufgrund seiner feinen Körnung selten für Verdauungsprobleme. Auch besteht eine geringere Gefahr, dass dich das Wasser bei der Einbringung trübt. Wenn du dennoch auf Nummer Sicher gehen willst, solltest du den Sand dennoch vorher abspülen.
Durch die feine Körnung hat Sand den Vorteil, dass Futterreste, Kot und andere Verschmutzungen mit dem Mulmsauger leichter abgesaugt werden können. Je gröber die Körnung, desto schneller kann nämlich auch mal was zwischen den Körnern versickern und vor sich hin gammeln.
Die Körnung vom Sand sollte allerdings nicht ZU fein sein, da es ansonsten schnell durch Verdichtungen zur Bildung von Faulstellen im Boden kommen kann. Die Bildung von Faulstellen im Sand ist auch so ziemlich der häufigste Kritikpunkt von Axolotl-Haltern. Um diese vorzubeugen, muss der Sand nämlich vergleichsweise häufig durchgewühlt werden. Somit geht mit Sand ein etwas höherer Aufwand einher.
Dadurch, dass Sand recht stark verdichtet, bietet er zwar viel Halt für Wasserpflanzen, hat jedoch eine schlechtere Bodendurchlüftung als andere Materialien. Dadurch ist er mitunter für manche Wasserpflanzen weniger geeignet.
2 – Naturkies als Bodengrund für Axolotl:
Naturkies* ist ein weiterer Bodengrund, der unter Axolotl-Haltern beliebt ist. Da sich nur Kies mit einer maximalen Korngröße von 3 mm als Bodengrund für Axolotl eignet, ist die Auswahl nicht sonderlich groß. Die häufigste Körnung für Axolotl-Aquarien dürften wohl Kiese mit einer Körnung von 1 – 2 mm und 1 – 3 mm sein.
Der Kies sollte möglichst abgerundet sein, um Verletzungen bei Axolotln vorzubeugen. Im Gegensatz zu Sand besteht bei Kies eine geringere Gefahr von Faulstellen, wodurch der Reinigungsaufwand hier wesentlich geringer ist. Allerdings bietet er durch die geringere Verdichtung auch einen etwas schlechteren Halt für Wasserpflanzen.
Außerdem sorgt der größere Abstand zwischen den einzelnen Kieseln für einen größeren Abrieb beim Transport. Dadurch kann es schneller passieren, dass sich das Wasser beim Einbringen von Kies trübt. Um Trübungen vorzubeugen, sollte der Kies also zuvor gründlich gewaschen werden.
3 – Axogravel als Bodengrund für Axolotl:
Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich bei Axogravel* um einen Bodengrund, der extra auf die Bedürfnisse von Axolotln abgestimmt wurde. Laut Hersteller ist das Material kugelrund und hat eine Körnung von 0,3 bis 3 mm. Er ist in vielen verschiedenen Farben erhältlich, wodurch sich eine höhere Flexibilität bei der Gestaltung des Aquariums bietet.
Genau wie anderer Bodengrund, sollte Axogravel vor der Einbringung im Aquarium durchmischt und ausgewaschen werden. Im Vergleich zu Naturkies ist Axogravel teils feinkörniger und somit ein wenig schwerer zu reinigen.
Wie viel Bodengrund für Axolotl-Aquarium?
Damit die Wasserpflanzen in deinem Aquarium gut wurzeln können und einen guten Halt haben, darf der Bodengrund natürlich nicht zu dünn aufgetragen werden. Mindestens 3 cm Bodengrund sollten es schon sein. Für Pflanzen, die tief wurzeln, solltest du jedoch lieber 5 – 6 cm einbringen.
In der folgenden Tabelle erfährst du, wie viel Sand (0,5 – 1mm) oder Kies (2 – 3 mm) du für eine 3 oder 5 cm hohe Schicht Bodengrund benötigst.
Um selber nachzurechnen, wie viel Bodengrund du für dein Aquarium benötigst, kannst du ganz einfach den Bodengrundrechner vom Zierfischforum verwenden.
Was ist ein ungeeigneter Bodengrund für Axolotl?
Große Steine
Wie bereits erwähnt, können zu grobe Körnungen bei Axolotln nach Verschlucken zu Verdauungsproblemen führen. Doch wie sieht es mit Steinen aus, die so groß sind, dass sie gar nicht erst ins Maul von einem Axolotl passen? In der Theorie dürften derart große Steine geeignet sein. Allerdings besteht hier ein großes Problem bei der Reinigung.
Durch die großen Lücken zwischen den einzelnen Steinen können Futterreste, Kot, abgestorbene Pflanzenteile und andere Verschmutzungen sehr einfach versickern. Nach einer Weile würden diese Verschmutzungen zu gammeln anfangen und sich negativ auf die Wasserqualität im Becken auswirken. Der Bodengrund müsste also regelmäßig mit großem Aufwand gänzlich ausgeräumt und gründlich gereinigt werden. In der Praxis ist von großen Steinen als Bodengrund also abzuraten.
Fliesen
Des Öfteren stößt man im Internet auf Aquarianer, die als Bodengrund für ihre Axolotl fliesen verwenden. Als großer Vorteil gilt, dass Futterreste, Kot und andere Verschmutzungen nicht versickern und sich keine Faulstellen bilden. Obendrein bieten die Fliesen mit ihrer raueren Oberflächen mehr Halt als glatter Glasboden. Stelle sie also den ultimativen Bodengrund dar?
Die Antwort lautet leider nein. Denn wie auf dem glatten Glasboden besteht auch hier die Gefahr, dass sich schnell ein Bakterienfilm bildet und der Boden vom Aquarium wie in einer Quarantänebox regelmäßig abgewischt werden muss. Außerdem mag der Halt bei Fliesen besser sein, als beim glatten Glasboden, ob das jedoch ausreicht, ist in meinen Augen fraglich.