Axolotl – Die häufigsten Fehler

von | Jul 14, 2022

In der Natur gelten Axolotl als nahezu ausgestorben, doch in der Heimhaltung sind die Schwanzlurche in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Der Glaube, dass die Haltung von Axolotln unkompliziert ist, ist weit verbreitet. Doch immer wieder kommt es bei unerfahrenen Axolotl-Haltern zu Problemen durch vermeidbare Fehler. Doch was sind die häufigsten Fehler? Das erfahrt ihr hier

Zu Hohe Temperaturen

Zu Hohe Temperaturen gehören zur Todesursache Nummer 1 bei Axolotln in der Heimhaltung.  Besonders viel Gefahr geht dabei von ungekühltem Wasser aus, bei dem gerade im Sommer die Temperaturen gerne mal stark ansteigen können. Kurzfristig halten Lotl Temperaturen von maximal 24°C aus, tatsächlich ist es aber empfehlenswert die 20-Grad-Marke erst gar nicht zu überschreiten. Ideal für Axolotl sind Temperaturen zwischen 16 und 18°C.  

Mit einem geeigneten Durchlaufkühler lässt sich die Temperatur auch im Sommer zuverlässig auf den gewünschten Wert herabsenken.

Im Gegensatz dazu sorgen zu niedrige Temperaturen ‘nur’ für eine Verlangsamung des Stoffwechsels und werden erst unterhalb der 5°C wirklich gefährlich. Aber auch bei zu niedrigen Temperaturen sollte ein Dauerzustand unbedingt vermieden werden. 

Egal in Welche Richtung sich die Zahl auf dem Thermometer jedoch bewegt: Auch zu starke Temperaturschwankungen gehören zu den häufigsten Fehlern. Mehr als 1 Grad Unterschied pro Stunde sollten also auf jeden Fall vermieden werden.

Fehler bei der Axolotl Haltung - Hohe Wassertemperatur

Zu Starke Strömung

Ein weiter gefährlicher Fehler, ist eine zu starke Strömung im Becken. Denn darauf reagieren Axolotl sehr empfindlich. Sie kann zum Beispiel ausgelöst werden, wenn der Ausströmer vom Wasserfilter falsch ausgerichtet ist.

Gerade Larven können bei zu starker Strömung in wenigen Stunden sterben, wenn die Beine nicht vollständig entwickelt sind. Aber auch adulte Tiere werden dadurch stark gestresst. Somit wird das Immunsystem der kleinen Querzahnmolche geschwächt, was wiederum für eine höhere Anfälligkeit gegenüber Krankheiten sorgt. 

Am besten lässt sich eine zu starke Strömung vermeiden, indem du den Ausströmer vom Wasserfilter auf die Wasseroberfläche oder sogar gegen eine Scheibe ausrichtest, die die Strömung abfangen kann.

Kein Bodengrund

Ebenso wie bei starker Strömung, verlieren Axolotl ohne Bodengrund, also auf glattem Glasboden, die Kontrolle über ihre Bewegungen. Dadurch werden sie stark gestresst. Besonders schlimm ist ein glatter Untergrund in der Verbindung mit der zuvor erwähnten starken Strömung. Um deinen Lotln also ausreichend Halt zu gewährleisten, solltest du unbedingt einen geeigneten Untergrund ins Aquarium einbringen. 

Aber nicht nur deswegen sollte auf keinen fall auf einen geeigneten Untergrund verzichtet werden. Denn auch für die Verwendung von Wasserpflanzen im Axolotl-Aquarium ist dieser äußerst wichtig.

Axolotl Copper Farbmorph
Auf dem glatten Glasboden vom Aquarium finden Axolotl keinen Halt und werden dadurch stark gestresst.

Ungeeigneter Bodengrund

Axolotl saugen bei der Nahrungsaufnahme gerne mal ein bisschen vom Bodengrund mit auf. Wenn das Material feinkörnig genug ist, ist das in der Regel auch kein Problem. Nach einiger Zeit wird es nämlich einfach wieder ausgeschieden. Einer der häufigsten Fehler, der Axolotl-Haltern unterlaufen kann, ist die Verwendung von zu grobkörnigem Bodengrund.

Hier besteht nämlich eine erhebliche Gefahr der Verstopfung und des Darmverschlusses, was schlimmstenfalls mit dem Tod des betroffenen Tieres führen kann.  Bei dem idealen Bodengrund und gerade auch bei der idealen Körnung für Axolotl scheiden sich oft die Geister, mehr als 3 mm Durchmesser sollte das Material jedoch auf keinen Fall haben. Alles darüber hinaus stellt nämlich eine nicht zu verachtende Gefahr für deine Lotl dar.

Außerdem sollte es sich um Material handeln, das keine scharfen Kanten besitzt oder in irgendeiner Form giftige Stoffe enthält. Von gefärbtem Kies ist zum Beispiel abzuraten.

Im Axolotl-Aquarium bewährt hat sich vor allem die Anwendung von Naturkies (bis 3mm), Aquariensand und Axogravel.

Falscher Bodengrund für Axolotl
Die Verwendung von zu grobkörnigem Bodengrund gehört zu den schlimmsten Fehlern

Mangelnde Vorbereitung

Ja, bei Axolotln handelt es sich um äußerst faszinierende Lebewesen. Das ist jedoch kein Grund völlig impulsiv loszuziehen und sich einen Axolotl anzuschaffen, ohne auf die Haltung vorbereitet zu sein. Bevor ein Axolotl nämlich sein neues Zuhause beziehen kann, müssen zwei grundsätzliche Aufgaben erledigt werden.

Zum einen muss das Axolotl-Aquarium eine mehrwöchige Einlaufphase durchlaufen. Dabei festigt sich im Aquarium ein unbedingt notwendiger Haushalt an Mikroorganismen. Dieser sorgt dafür, dass giftige Stoffe in ungiftige umgewandelt werden. So wird zum Beispiel Nitrit mit der Zeit zu Nitrat. Gerade vom Nitritpeak geht in der Einlaufphase vom Aquarium eine enorme Gefahr für deine Lotl aus, weshalb dieser unbedingt abgewartet werden muss.

Zum anderen ist es enorm wichtig, das Axolotl und alle anderen möglichen Bewohner vor dem Beziehen des eingefahrenen Beckens für 4 Wochen in Quarantäne kommen. Dort kannst du die Tiere unter beobachtung Stellen um auszuschließen, dass sie Krankheiten, Pilze oder Parasiten mit sich ins Becken bringen. Aber auch Tiere die du einzeln halten willst, gehören zuvor ins Quarantänebecken, da einige Pilze oder Parasiten aus dem Aquarium nur sehr schwer wieder herauszukriegen sind. Somit ersparst du dir eine Menge Aufwand, der für die komplette Reinigung oder gar dem Auswechseln der gesamten Einrichtung draufgehen würde.

Überfütterung 

Erwachsene Axolotl haben einen langsameren Stoffwechsel als Jungtiere und verdauen dementsprechend auch wesentlich langsamer. Allerdings sind Axolotl Tiere, die jede Gelegenheit der Futteraufnahme nutzen, sofern ihnen denn gerade etwas zu Futtern angeboten wird. 

Wenn du deine Axolotl also zu häufig fütterst kann es schnell zur starken Gewichtszunahme kommen und dann kann es schnell gefährlich werden. Denn Überfütterung gilt als einer der häufigsten Fehler, der im schlimmsten Fall mit dem Tod des Schwanzlurchs enden kann.

Die Überfütterung  kann nämlich schnell zu Magen- und Darmproblemen sowie Leberverfettung führen. Daher solltest du stets ein Auge auf die Figur deiner Axolotl haben. So kannst du falls notwendig, die Fütterungsabstände früh genug erhöhen.

Bild eines übergewichtigen Axolotls
Überfütterung ist eine der häufigsten Todesursachen für Axolotl.

Falsche Vergesellschaftung

Am einfachsten macht man es sich wenn man Axolotl nur mit Artgenossen hält. Denn die falschen Mitbewohner im Axolotl-Becken kann sowohl für deine Axolotl als auch für die anderen Tiere schnell gefährlich werden und ist ein häufiger Fehler bei der Vergesellschaftung von Axolotln.

Doch selbst bei der Vergesellschaftung mit ihresgleichen muss darauf geachtet werden, dass die Axolotl alle ungefähr dieselbe Körpergröße haben. Ansonsten drohen die kleineren Schwanzlurche von den größeren gefressen zu werden.

Außerdem sollten nie mehr Männchen als Weibchen in einem Becken leben, da die Weibchen sonst stark gestresst werden, was wiederum für ein geschwächtes Immunsystem und somit den Ausbruch von Krankheiten sorgen kann.

Bei der Vergesellschaftung mit anderen Arten kann es für Axolotl zum Beispiel gefährlich werden, wenn es sich um Fische mit Stacheln handelt, wie es zum Beispiel bei Welsen der fall ist. Bei Gefahr kann sich der Stachel nämlich aufstellen, wodurch deine Axolotl sich im schlimmsten Fall ernsthaft verletzen können. Außerdem können sie auch auf der Haut deiner Axolotl gerne mal Wunden hinterlassen, die sich dann schnell infizieren können.

Eine weitere Gefahr geht von gefährlichen Keimen oder auch Parasiten wie der Karpfenlaus oder dem Ankerwurm aus, die Mitbewohner mit sich bringen können. Aber auch Raubfische sind natürlich ein absolutes No-Go. Axolotl können sich kaum zur Wehr setzen und würden ihnen schnell zum Opfer fallen.

Zu guter letzt eignen sich keine zu aktiven Mitbewohner, da diese deine Lotl durch ihre hektische Art zu sehr stressen würden. Dauerhafter Stress kann immerhin für ein geschwächtes Immunsystem und somit für den Ausbruch gefährlicher Krankheiten sorgen.

Überbesatz bei Axolotln

Wasseraufbereiter und Dünger

In den USA und anderen Ländern mit starkem Chlorgehalt im Trinkwasser sind Aufbereiter notwendig. Bei dem Leitungswasser, das uns in Deutschland zur Verfügung steht, sind sie jedoch bestenfalls unnötig, schlimmstenfalls schädlich. Bei der Nutzung von Wasseraufbereitern kommt es bei Axolotln oft zu gesundheitlichen Problemen da sie im Gegensatz zu fischen auch über die Haut atmen und somit eine größere Aufnahmefläche haben. 

Dünger und Starterbakterien sind besonders aufgrund der enthaltenen Chelatoren für Axolotl gefährlich. Hierbei handelt es sich um Stoffe, die die Zellwände im Darmbereich von Axolotln angreifen können. Obendrein wird die Schleimschicht der Haut angegriffen, was negative Auswirkungen auf die Atmung hat. Deswegen ist die Anwendung  jeglicher Art von Wasseraufbereitern, Düngern und Starterbakterien ein absolutes No-Go.

Schlechte Wasserwerte

Auch den Wasserwerten nicht genügend Aufmerksamkeit zu schenken ist ein großer Fehler, der Axolotln schadet. So musst du ganz besonders auf den Gehalt an Nitrit, Nitrat, Ammoniak, Kupfer im Wasser sowie die Wasserhärte und den pH-Wert achten.

Führe regelmäßige Messungen sowie Teilwasserwechsel durch. Als Faustregel gilt, dass alle 14 Tage ein Drittel oder alle 7 Tage ein Sechstel vom Wasser im Aquarium ausgetauscht werden müssen.

Auch die Verwendung eines geeigneten Filters ist für die Wasserqualität ungemein wichtig, damit sowohl ausreichend viele Verschmutzungen aus dem Wasser gefiltert werden, als auch genügend Mikroorganismen sich ansiedeln können, um Stoffe wie Nitrit und Ammoniak umzuwandeln.

Fazit: Auch, wenn Axolotl gerne als anspruchslos angepriesen werden, gibt es dennoch einige Fehler, mit denen man Axolotln schaden kann und die du unbedingt vermeiden solltest. Mit der ausreichenden Vorbereitung sollte dies jedoch auch kein Problem sein. Weitere Infos zur Axolotl-Haltung findest du im HaltungsGuide!

Affiliate-Marketing Info

Manche Links auf Axoguide.de sind mit Sternchen (*) gekennzeichnet. Bei solchen Links handelt es sich um Affiliate-Links. Wenn du über so einen Link einkaufst, bekommt AxoGuide dafür vom Händler eine Provision – Für dich ändert sich am Preis aber nichts. So kann sich AxoGuide den Erhalt der Website finanzieren, ohne Werbung zu schalten.

Das könnte dich auch interessieren

Axolotl-Landgänger

Axolotl-Landgänger

Sicher hast du schonmal davon gehört, dass Axolotl normalerweise ihr gesamtes Leben im Larvenstadium verbringen. Und, dass sie anders, als andere Amphibien, nie eine Metamorphose durchlaufen und anschließend das Wasser verlassen. Doch, was ist, wenn Axolotl dieses...

mehr lesen
10 tolle Axolotl-Geschenke

10 tolle Axolotl-Geschenke

Du willst einer Person, die Axolotl liebt, etwas schenken, weißt aber nicht so richtig was? Dann kann ich dir hiermit vielleicht weiterhelfen. Axolotl werden Jahr für Jahr immer populärer und dementsprechend gibt es mittlerweile auch eine große Auswahl an Produkten,...

mehr lesen
Unterschlüpfe und Höhlen für Axolotl

Unterschlüpfe und Höhlen für Axolotl

Wie bei den meisten anderen Einrichtungsgegenständen auch, ist der Nutzen von Höhlen im Aquarium nicht nur optischer Natur. Viel mehr leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Wohlbefinden deiner Axolotl. Doch nicht alle Unterschlüpfe, die als geeignet für den Gebrauch...

mehr lesen
Die richtige Beleuchtung für Axolotl

Die richtige Beleuchtung für Axolotl

Als angehender Axolotl-Halter wirst du dich zwangsweise irgendwann mit der Frage auseinandersetzen müssen, welche Beleuchtung für dein Aquarium am besten ist. Bei der Auswahl der Aquarienbeleuchtung spielen viele Faktoren eine Rolle und das Spektrum an Leuchten, die...

mehr lesen
Axolotl in Kultur, Kunst und Medien

Axolotl in Kultur, Kunst und Medien

Die ersten Ambystoma mexicanum Exemplare wurden 1864 von Alexander von Humboldt nach Europa gebracht und haben sich seitdem in Haushalten in aller Welt stark verbreitet. Und das zurecht, denn Axolotl sind einfach die coolsten Haustiere! Doch auch in Kultur, Kunst und...

mehr lesen
Darum sind Axolotl die coolsten Haustiere

Darum sind Axolotl die coolsten Haustiere

Obwohl es Axolotl gerade mal seit 1864 in Europa gibt, sind sie hier zu extrem beliebten Haustieren geworden. Man geht davon aus, dass es mehrere Millionen Axolotl in der Heimhaltung gibt. Außerdem kommen immer häufiger Axolotl in der Popkultur vor. Sie sind also...

mehr lesen
Die Geschichte vom Axolotl

Die Geschichte vom Axolotl

Als die Azteken im 13. Jahrhundert im Becken von Mexiko siedelten, trafen sie auf ein ungewöhnliches Wesen, das im Texcoco-See lebte. Basierend auf den Worten „Atl“ (Wasser) und „Xolotl“ (aztekischer Gott der Unterwelt), tauften sie den als Dauerlarve lebenden...

mehr lesen
Regeneration beim Axolotl

Regeneration beim Axolotl

Axolotl sind in der Lage, eine große Palette an Körperteilen zu regenerieren. Die Regeneration von abgetrennten Gliedmaßen ist ein Phänomen, das häufig bei Axolotln beobachtet wird. Aber auch einige Organe, das Rückenmark, den Schwanz und sogar Teile vom Gehirn können...

mehr lesen
Bodengrund für Axolotl

Bodengrund für Axolotl

Eine der ersten Entscheidungen, die jeder angehende Axolotl-Halter treffen muss, ist, welcher Bodengrund ins Aquarium kommen soll. Die Auswahl in Aquaristik-Shops ist enorm, doch nicht jedes Material eignet sich als Bodengrund für Axolotl. Worauf muss man als...

mehr lesen
Warum sind Axolotl vom Aussterben Bedroht?

Warum sind Axolotl vom Aussterben Bedroht?

In heimischen Aquarien gibt es Axolotl zuhauf. Man geht davon aus, dass es heutzutage etwa eine Millionen Axolotl in der Heimhaltung gibt. Eine Zahl, die umso erstaunlicher ist, wenn man bedenkt, dass die meisten Forscher den Großteil davon als Nachkommen von nur 34...

mehr lesen
Wie viel kosten Axolotl?

Wie viel kosten Axolotl?

Axolotl erfreuen sich einer stetig steigenden Beliebtheit und sind schon lange kein Geheimtipp mehr unter Aquarianern. Und das liegt nicht nur an ihrem faszinierenden Wesen und an der vergleichsweise einfachen Haltung, sondern auch an dem Ruf, ein kostengünstiges...

mehr lesen
Metamorphose vom Axolotl

Metamorphose vom Axolotl

Eines der ersten Dinge, die ins Auge fallen, wenn man zum ersten Mal einen Axolotl sieht, ist sein einzigartiges Äußeres. Mit den typischen bunten Axolotl-Farben und seinen auffälligen Kiemenästen unterscheidet er sich so ziemlich von jedem Tier, das einem in den Sinn...

mehr lesen