Die Wassertemperatur im Axolotl-Aquarium

von | Aug 23, 2022

Im Gegensatz zu vielen anderen Tieren, die gerne im heimischen Aquarium gehalten werden, brauchen Axolotl vergleichsweise kühles Wasser, um überleben zu können. Zu warmes Wasser gehört zu den häufigsten Todesursachen für Axolotl in der Heimhaltung, weshalb die Wassertemperatur im Axolotl-Aquarium auf keinen Fall auf die leichte Schulter genommen werden darf. 

Was ist die ideale Wassertemperatur für Axolotl?

Die ideale Wassertemperatur für Axolotl beträgt 16°C – 18°C. Dies entspricht ungefähr den Temperaturen in den Heimatseen der Axolotl. Allerdings sind auch Temperaturen von 10°C bis 20°C noch in Ordnung. Wärmer als 20°C sollte es aber auf keinen Fall sein. Im Winter kann das Wasser gerne kühler sein, als im Sommer.

Was passiert, wenn das Wasser für Axolotl zu warm ist?

Wenn die Wassertemperatur im Axolotl-Aquarium zu hoch ist, also 20°C über längere Zeit übersteigt, kann das viele Probleme zur Folge haben. Durch dauerhaft hohe Temperaturen über 20°C werden die kleinen Querzahnmolche stark gestresst und der Stoffwechsel schießt in die Höhe.

Dadurch können schnell Krankheiten ausbrechen und deinen Lotln zum Verhängnis werden. Außerdem wird die schützende Schleimhautschicht geschädigt, wodurch Bakterien ebenfalls leichtes Spiel haben. 

Was passiert, wenn das Wasser zu kalt ist?

Ist die Wassertemperatur im Axolotl-Aquarium zu niedrig, verlangsamt sich der Stoffwechsel deiner Lotl. D.h. je weiter die Temperatur unter 16°C sinkt, desto mehr wird ihr Stoffwechsel heruntergefahren. Dadurch sind deine Lotl träger und weniger hungrig. Durch den verringerten Sauerstoffbedarf kann es außerdem zum Schrumpfen der Kiemen kommen.

Bei Temperaturen weit unter 10°C kann es zu einer derart starken Einschränkung der Verdauung kommen, dass solche Temperaturen über längere Zeiträume eine Gefahr für deine Axolotl darstellen.

Aber auch bei Temperaturen über 10°C kann das Wasser für deine Wasserpflanzen bereits viel zu kalt sein. Achte bei den Wassertemperaturen also auch immer auf die idealen Wassertemperaturen für die Pflanzen, die in deinem Aquarium Anwendung finden.

Wodurch wird die Wassertemperatur im Axolotl-Aquarium beeinflusst

Elektronik:

Beim Betrieb von elektronischen Geräten wird immer auch eine gewisse Menge an Wärme generiert und an die Umgebung abgegeben. Dadurch kann es zum Beispiel durch Wasserfilter und Pumpe zur Erwärmung des Wassers kommen. Aber auch die Beleuchtung kann das Wasser geringfügig erhitzen.

Direktes Licht:

Du musst grundsätzlich darauf achten, dass das Aquarium nicht im direkten Sonnenlicht steht. Dadurch erhöht sich die Wassertemperatur im Axolotl-Aquarium nämlich ebenfalls. Außerdem fördert das Sonnenlicht den Algenwuchs und sorgt für eine niedrigere Aktivität bei den Axolotln. Das liegt daran, dass Axolotl nunmal nachtaktive Tiere sind und das Sonnenlicht für sie signalisiert, dass es Zeit zu schlafen ist.

Aquariengröße:

Die Größe des Aquariums, bzw. die Menge an Wasser, die sich daran befindet, hat einen Einfluss auf den An- und Abstieg der Wassertemperatur. Größere Mengen an Wasser sind temperaturstabiler – Das heißt, sie erwärmen bzw. kühlen nämlich weitaus langsamer ab und halten somit ihre aktuellen Temperaturen viel länger. Gerade im Sommer kann es bei kleinen Aquarien schnell zu Problemen kommen, weil es durch den starken Anstieg der Lufttemperatur auch im Becken zu starken Temperaturschwankungen kommen kann.

Wasserwechsel:

Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist ein Muss für eine artgerechte Axolotl-Haltung und ein Aufrechterhalten guter Wasserwerte. Obendrein hat ein Teilwasserwechsel allerdings auch oft den positiven Nebeneffekt, dass die Temperatur in einem zu warmen Aquarium leicht sinkt.

Standort:

Die Wahl des Standorts hat starke Auswirkungen auf die Wassertemperatur im Axolotl-Aquarium. Zum Beispiel wird es in einem Raum mit Südfenster oder in einer Dachgeschosswohnung im Hochsommer schnell zu heiß, was für einen rapiden Anstieg der Wassertemperaturen sorgen kann.

Gerade in unbeheizten Räumen und bei offenem Fenster kann es im Winter hingegen gerne mal dazu kommen, dass das Wasser im Axolotl-Aquarium unter 10°C sinkt. Um das zu vermeiden, empfiehlt es sich nicht dauerhaft zu Lüften und das Aquarium ggfs. In die Nähe einer Heizung zu stellen.

Wassertemperaturen messen

Dass ein regelmäßiger Blick aufs Thermometer empfehlenswert ist, versteht sich sicherlich von selbst. Da allerdings die Temperaturangabe auf manchen Thermometern ein wenig ungenau sein kann, lohnt es sich, sich mehrere Thermometer anzuschaffen, um aus den verschiedenen Angaben besser Schlüsse ziehen zu können. Am besten funktioniert das, wenn man sowohl analoge Thermometer, wie das Aquarium-Thermometer von JBL* als auch digitale Thermometer, wie das DigiScan Alarm von JBL* oder das Capetsma Aquarium Thermometer* im Aquarium verwendet.

Starke Temperaturschwankungen vermeiden!

Bei starken Temperaturschwankungen kann es bei deinen Axolotln zu einem Schock kommen. Dabei ist es egal, ob es sich um ein Ansteigen oder Herabsinken der Temperatur handelt. Mehr als 1°C Unterschied pro Stunde sollte somit unbedingt vermieden werden.

Die Wassertemperatur im Axolotl-Aquarium an die Jahreszeit anpassen

Damit deine Axolotl merken, dass es Winter bzw. Sommer ist, sollte man dementsprechend auch die Wassertemperatur im Axolotl-Aquarium anpassen. So kann die Wassertemperatur im Winter gerne um die 5°C kühler sein, als im Sommer.

Das ist wichtig, da es sonst vorkommt, dass die Weibchen das ganze Jahr über ablaichen, was für sie extrem kräftezehrend ist und zu gesundheitlichen Problemen führen kann.

Reicht ein Kühlgebläse für das Axolotl-Aquarium?

Ein Kühlgebläse kannst du ganz einfach an der Oberkante vom Aquarium anbringen, vorausgesetzt es hat keine Abdeckung. Sie können recht einfach in Verbindung mit einem automatischen Thermostat betrieben werden, der das Kühlgebläse aktiviert, sobald das Wasser im Aquarium zu warm wird. Kühlgebläse eignen sich um das Wasser in kleinen Aquarien bei niedriger Luftfeuchtigkeit um ein paar Grad runterzukühlen. 

Kühlgebläse sind also eher eine Lösung, um bei Aquarien nachzuhelfen, die ohnehin schon in Räumen stehen, die selbst bei hohen Temperaturen im Sommer relativ kühl bleiben. In den meisten Fällen ist das allerdings nicht der Fall und es sollte ein Durchlaufkühler verwendet werden. Gerade wenn eine hohe Luftfeuchtigkeit besteht, verschafft ein Kühlgebläse nämlich kaum bis gar keine Abhilfe.

Wenn du dennoch lieber zu einem Kühlgebläse greifen willst, sind die JBL PROTEMP Cooler x300* eine gute Wahl. Sie sind einfach zu installieren, für Aquarien von 90 – 300 L geeignet und in der Lage, die Wassertemperatur um bis zu 4°C zu senken.

Das Nonplusultra der Wasserkühlung: Der Durchlaufkühler

Ein Durchlaufkühler* ist zwar durchaus teurer in der Anschaffung, allerdings ist er jeden Cent wert. Mit einem geeigneten Durchlaufkühler kannst du die Temperatur auf dem gewünschten Wert halten. Die gewünschte Temperatur kannst du dabei einfach per Knopfdruck einstellen. Um den Rest kümmert sich anschließend der Durchlaufkühler.

Liegt die Wassertemperatur über dem angegebenen Wert, springt der Durchlaufkühler an und kühlt das Wasser. Sobald die gewünschte Temperatur erreicht ist, wird der Kühlprozess automatisch wieder gestoppt. Dadurch sind DLKs im Gegensatz zu Kühlgebläsen auch nicht dauerhaft im eingeschalteten Zustand und verursachen somit auch weit weniger Geräusche.

Worauf muss bei der Wahl eines Durchlaufkühlers geachtet werden?

Damit ein Durchlaufkühler den gewünschten Kühleffekt erzielen kann, muss er je nach Größe deines Aquariums unterschiedlich hohe Leistungen aufweisen. Die Mindestanforderungen für die entsprechende Beckengröße sollte auf keinen Fall unterschritten werden, da der Durchlaufkühler es sonst mitunter nicht schafft, das Wasser auf den gewünschten Wert zu kühlen und außerdem dauerhaft am arbeiten ist.

Welche Durchlaufkühler gibt es?

Sehr bekannte und bewährte Durchlaufkühler sind die der Serie Haile Ultra Titan. Die qualitativ sehr hochwertigen Kühler verfügen über Wärmetauscher aus Titan, wodurch sie sich perfekt sowohl für Meer-als auch Süßwasseraquaristik eignen. Außerdem zeichnen sich diese Geräte durch einen vergleichsweise niedrigen Geräuschpegel aus.

Aber auch Aqua Medic Titan, Resun, Teco TR, Theiling Polar treffen finden in vielen Axolotl-Aquarien Anwendung.

Volumen AquariumGeeigneter DurchlaufkühlerGeeignete Förderpumpe
50 bis 200 LiterHailea Ultra Titan 200*JBL ProFlow t500*
100 bis 300 LiterHailea Ultra Titan 300*JBL ProFlow u1100*
100 bis 400 Liter Hailea Ultra Titan 500*JBL ProFlow u1100*
200 bis 800 LiterHailea Ultra Titan 1500*JBL ProFlow u2000*

Durchlaufkühler richtig betreiben

Damit der Durchlaufkühler auch ordentlich arbeitet, muss eine ausreichende Menge an Wasser hindurchlaufen. Bei der Wassermenge, die stündlich durch den Kühler läuft, spricht man von der Durchflussmenge. Je nach Hersteller und Gerät kann sich die empfohlene Durchflussmenge erheblich unterscheiden. 

Um die empfohlene Durchflussmenge zu erreichen, kann der Durchlaufkühler mit einer passenden Förderpumpe betrieben werden. Des Weiteren ist es möglich, den DLK mit einem Außenfilter zu betreiben. Allerdings musst du darauf achten, dass die Umwälzleistung des Außenfilters und die Durchflussmenge vom DLK übereinstimmen.

Dabei musst du wiederum jedoch beachten, dass die angegebene Umwälzleistung des Filters nicht unbedingt mit der tatsächlichen Leistung übereinstimmt – Je nach Filtermaterialien kann der Durchfluss des Filters nämlich auch mal um 50% weniger sein.

Die meisten Durchlaufkühler müssen frei stehen und dürfen nicht in einem Unterschrank betrieben werden, da sie ansonsten überhitzen können. Eine Ausnahme bilden in dem Fall die Geräte der Teco TK Serie.

Sofortmaßnahmen zur Kühlung

Falls es trotz gewissenhafter Kühlung doch mal zu einem Notfall kommen sollte gibt es ein paar Tricks, mit denen du das Wasser in deinem Axolotl-Aquarium herunterkühlen kannst. Zum einen bietet sich da der Teilwasserwechsel mit frischem, kalten Wasser an. 

Zum anderen kannst du Kunststoffflaschen zu ¾ mit Wasser füllen und diese in der Tiefkühltruhe lassen, bis das Wasser gefroren ist. Anschließend gibst du sie ins Aquarium.

Auch ein Erhöhen der Oberflächenbewegung kann zu einer geringfristigen Abkühlung des Wassers führen.

Kühlakkus* kannst du an die Außenwände vom Aquarium stellen. Alternativ kannst du sie jedoch auch mitsamt Außenfilter in eine Styroporbox stellen.

Zu guter Letzt ist es immer von Vorteil, ein Zweitbecken in einem kühlen Raum wie einer Garage oder einem Keller als Sommerquartier zur Verfügung zu haben. Dort ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Temperaturen im Becken zu sehr ansteigen, viel geringer, als Beispielsweise in einem Dachzimmer.

Wassertemperaturen in der Quarantänebox

Hältst du einen Axolotl in der Quarantänebox, ist ein täglicher Wasserwechsel mitsamt Reinigung der Box natürlich unabdingbar. Durch den täglichen Wasserwechsel sind die Wassertemperatur in der Box in der Regel relativ niedrig. Dennoch droht auch hier die Gefahr, dass sich das Wasser bei sehr hohen Außentemperaturen zu stark erhitzt. Deswegen solltest du immer mal wieder mit dem Thermometer nachmessen. 

Um die Quarantäneboxen bei Bedarf zu kühlen, kann man sie mitsamt Kühlakkus in eine Kühlbox oder Kühltasche stellen. Dabei werden die Kühlakkus einfach am Boden platziert, darauf kommt ein Geschirrtuch und anschließend stellt man die Box drauf und schließt den Deckel der Kühlbox.

Worauf kann die Wassertemperatur noch Auswirkungen haben?

Larvenentwicklung

Die Temperaturen haben einen Einfluss auf die Larvenentwicklung. Bei höheren Temperaturen entwickeln sich die Larven schneller, bei niedrigen Temperaturen kann das ganze auch schonmal ein bisschen länger dauern.

Sauerstoffgehalt

Kaltes Wasser kann mehr Sauerstoff aufnehmen, bzw. warmes Wasser ist weitaus schneller mit Sauerstoff gesättigt, als kaltes Wasser. Dadurch ist zu warmes Wasser auf mehrere Weisen gefährlich für Axolotl.

Versand von Axolotln

Bei Temperaturen, die sich dauerhaft über 20°C befinden, wird kein verantwortungsvoller Axolotl-Züchter Jungtiere versenden. Bei solch hohen Temperaturen besteht nämlich nicht über die ganze Zeit ausreichend kühles Wasser zur Verfügung.

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